Strom sparen ist natürlich super. Aber wusstest du, dass es auch einen Unterschied macht, wann du Strom verbrauchst?
Schritt für Schritt mehr Klimaschutz
Mit unseren Klimaschritten geben wir dir immer freitags einen ganz konkreten Impuls, was du tun kannst, um zu mehr Klimaschutz beizutragen. Von deinem persönlichen CO2-Fußabdruck bis hin zu Klima-Handabdruck-Maßnahmen, die das System verändern.
Die gute Nachricht: Der Anteil erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne steigt ständig an, und das ist ja genau das, was wir für eine lebenswerte Zukunft brauchen. Das Problem: Unsere Stromnetze und Speicher sind noch nicht so weit ausgebaut, um all den Strom aufzunehmen.
An manchen Tagen – wenn es sehr sonnig oder windig ist – wird einfach „zu viel” Strom erzeugt. Dann kann das Netz überlastet sein. Die Folge: Vor allem große Windkraftwerke werden abgeschaltet und der Strom bleibt ungenutzt.
Gleichzeitig sinkt bei großem Stromangebot der Preis an der Strombörse, das heißt, Stromanbieter können deutlich billiger einkaufen. Mittlerweile gibt es sogar dynamische Stromtarife, die den Strom dann auch für dich billiger machen.
Wie können wir grünen Strom besser nutzen?
Solange es noch nicht genug Stromnetze und Speicher gibt, sollten wir den Strom möglichst dann verbrauchen, wenn es sehr viel davon gibt (also wenn die Sonne scheint und starker Wind weht), und der Verbrauch insgesamt niedriger ist (tagsüber und am Wochenende).
Ein Blick aus dem Fenster reicht aber nicht aus, um herauszufinden, wie es mit dem aktuellen Strommix aussieht. Denn Windstrom wird vor allem im Norden erzeugt, Sonnenstrom eher in der Mitte und im Süden. Du müsstest dir also die komplette Wettervorhersage für Deutschland ansehen. Einfacher geht es mit Apps wie Greenshare, die genau das tun und zusätzlich noch die erwarteten Stromverbräuche mit einbeziehen.

Bei welchen Geräten lohnt es sich, auf die App zu gucken?
Waschmaschine, Spülmaschine, Herd und Backofen verbrauchen eher mehr Strom. Das Handy aufzuladen, eher weniger. Wenn du es genau wissen möchtest, nutze ein Strommessgerät, das den Verbrauch jedes einzelnen Gerätes misst. Vielleicht kannst du so ein Gerät leihen oder nach der Nutzung an deine Nachbarn oder Freundinnen weitergeben. Oder du lässt dich bei der Verbraucherzentrale dazu beraten, was bei dir zu Hause die größten Stromverbraucher sind.
Was kannst du tun?
- Lass dir von einer App den aktuellen Strommix und eine Vorhersage für die nächsten Tage oder Stunden anzeigen.
- Stelle die Spül- oder Waschmaschine an, wenn besonders viel grüner Strom im Netz ist. Vielleicht hast du ja auch eine Maschine mit Zeitschaltuhr, so dass die Wäsche fertig ist, wenn du nach Hause kommst.
- Erkundige dich bei deinem (Öko-)Stromanbieter, ob es einen dynamischen Stromtarif gibt. Dann kannst du auch durch gezielten Stromverbrauch Geld sparen.
- Wenn du schon ein Balkonkraftwerk oder eine Solaranlage auf dem Dach hast, sagt dir die Hersteller-App, wann du am meisten Strom produzierst. Du profitierst direkt, denn der selbst erzeugte Strom ist ja kostenlos für dich.
Was bewirkt das?
Wenn du die Waschmaschine zum günstigen Zeitpunkt anstellst oder mittags statt abends kochst, unterstützt du damit die Energiewende und sparst CO2. Denn jede Kilowattstunde genutzter grüner Strom muss nicht in Kohle- oder Gaskraftwerken erzeugt werden. Dafür wird möglichst viel grüner Strom genutzt, und Windkraftwerke müssen nicht abgeschaltet werden.
Weitere Infos zur Energiewende findest du in unserem Hintergrundartikel Deine Klima-Hebel für mehr grünen Strom.
Los geht’s!
Du hast noch mehr Ideen oder möchtest uns Feedback geben? Dann schreib einfach in die Kommentare.
Headerbild: Pixabay
- Was ist normal? Und wie können wir das ändern? - 13. Juni 2025
- Stromverbrauch: Der Zeitpunkt zählt! - 6. Juni 2025
- Weniger Kosten, mehr Klimaschutz – Energieberatung der Verbraucherzentrale nutzen - 9. Mai 2025