Kleidung reparieren: Loecher flicken

Repair: Kleidung reparieren statt wegwerfen – so geht’s

Der Pulli hat ein Loch, die Jeans ist durchgescheuert – halt, nicht gleich wegschmeißen! Häufig lässt sich Kleidung noch reparieren. Das ist billiger, spart Ressourcen und sieht oft cool und individuell aus.

Wie Kleidung zur Klimakrise beiträgt

Wusstest du, wie sehr deine Kleidung zur Klimakrise beiträgt? Jedes Kleidungsstück verbraucht bei der Produktion Rohstoffe, Landfläche, Wasser und Energie. Doch viele schöne Stücke landen schnell wieder im Müll. Weil sie nicht mehr modern sind, nicht mehr passen, Flecken oder Löcher haben. Fast Fashion, die billig produziert und bald wieder entsorgt wird, erzeugt weltweit Probleme bei der Produktion und Entsorgung – vor allem in ärmeren Ländern.

Deshalb sollte Kleidung möglichst haltbar und reparierbar sein, gut wiederverwendbar und recycelbar. Das Gute ist: Dazu kannst du deinen Teil beitragen – ganz praktisch, aber auch mit Handabdruckmaßnahmen, die das System verändern. Dazu später mehr.

So wirst du Kleider-Retter*in

Bewusst kaufen

Schon beim Einkauf lohnt es sich, nicht nur auf den Preis zu schauen. Vielleicht hast auch schon mal gedacht: Bei dem (lächerlichen) Preis kann man ja nichts falsch machen. Doch, kann man, denn diese Kleidung ist oft unter schlechten Arbeitsbedingungen und mit schädlichen Prozessen oder problematischen Rohstoffen hergestellt und hält wahrscheinlich nicht lange. Deshalb kaufe lieber hochwertige Kleidung, die robust ist und sich bei Bedarf reparieren lässt.

Auf Reparaturservice achten

Viele Labels bieten inzwischen einen Reparaturservice für ihre Produkte an. Das gilt vor allem für Outdoorkleidung z. B. von Vaude, Patagonia, The North Face, Jack Wolfskin oder Globetrotter. Aber auch Levis, Armed Angels, Burberrry, Barbour und immer mehr Hersteller haben ähnliche Services. Nudie Jeans bietet sogar einen kostenlosen Reparaturservice an.
Der Bergsportausrüster Bergzeit hat eine Liste von Labels mit Reparaturservice zusammengestellt.

Kleidung reparieren lassen

Die guten alten Schneidereien und Schusterläden können oft viel mehr reparieren als man denkt – einfach mal hingehen und fragen.
In Schneidereien oder speziellen Stopf-Betrieben kann man auch Löcher stopfen lassen.
Unter Anleitung gemeinsam nähen und flicken kann man in Nähcafes, Schneidertreffs oder Schneiderwerkstätten. Schau dich mal in deiner Nähe um.

Kleidung selbst reparieren

Kreatives Upcycling am Beispiel eines Tweed-Jackets mit farbigen Flicken von lamafwa Bonn.
Kreatives Upcycling von lamafwa Bonn.

Zugegeben, Kleidung reparieren zu lassen, ist oft nicht ganz billig. Dann versuch es einfach selbst. Du kannst nicht nähen oder stopfen? Das Internet ist voll von Tutorials, wie man Risse flickt oder Löcher stopft. Fang am besten mit versteckten Nähten oder Strümpfen an und trau dich dann an sichtbarere Stellen. Wenn du nicht nähen magst, gibt es auch Flicken zum Aufbügeln oder Kleben. Viele kleinere Risse kann man mit Aufbügelband von hinten unsichtbar kitten.
Dazu noch ein Buchtipp auch für Anfänger*innen: In Geschickt geflickt zeigt Flick-Profi Erin Lewis-Fitzgerald wie Kleidung trickreich repariert wird und sogar besser aussieht als vorher.

Upcycling von Kleidung

Upcycling kann große Kunst sein, geht aber auch einfacher und ist besonders cool. So simpel kann es sein: Schneide einfach die an den Knien durchgescheuerte Hose ab und mache eine kurze daraus. Oder eine Tasche. Kaputte Strümpfe werden zu Stulpen. Die Jacke mit dem Riss bekommt einen großen Flicken aus auffälligem Stoff. Oder gleich mehrere, damit es witziger aussieht. Auch dazu findest du zahlreiche Ideen und Tutorials im Internet.

Weniger CO2, mehr Spaß – los geht’s!

Du siehst, es gibt viele Wege, mehr Wertschätzung für Kleidung zu zeigen und deinen CO2-Ausstoß weiter zu senken. Reparieren und Upcyceln macht Spaß, schenkt deinen Lieblingsklamotten ein längeres Leben und dir einen individuellen Look. Probier’s einfach mal aus!

Wenn du zudem deinen Klima-Handabdruck vergrößern möchtest, kannst du Initiativen unterstützen, die bessere politische Vorgaben fordern, um die Produktion von Kleidung nachhaltiger zu machen.

  • Das BMZ hat ein Bündnis für nachhaltige Textilien ins Leben gerufen.
  • Du kannst dich in der Kampagne für Saubere Kleidung engagieren.
  • Für eine nachhaltige Modebranche setzt sich der Verein Fashion Revolution Germany e. V. ein, in dem du Mitglied werden kannst.
  • Auch Organisationen wie transfair, Brot für die Welt, Greenpeace, BUND oder WWF bieten hin und wieder Aktionen für nachhaltige Mode.
  • Halte Ausschau nach Petitionen für nachhaltige Kleidung oder starte selbst eine Petition auf entsprechenden Plattformen.

Du kennst weitere Initiativen oder möchtest Tipps zum Reparieren oder Upcyceln geben? Schreib es gerne in die Kommentare.

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Corinna

1 Kommentar zu „Repair: Kleidung reparieren statt wegwerfen – so geht’s“

  1. Danke, Corinna, da sind gute Tipps und Links für mich dabei. Ich gebe auch noch zwei: 1. Wenn eine Strumpfhose am Fuß kaputtgeht, schneide ich die Füße ab und nutze sie fortan als Leggins, die ich bei Kälte draußen über meiner normalen Strumpfhose anziehe. Wenn sie aus der Wäsche kommt, mache ich einen Knoten in die Beine, damit ich sie nicht mit den normalen Strumpfhosen und Leggins verwechsle. 2. Unterhosen, die langsam aussortiert werden könnten, sammle ich für die nächste Reise und entsorge sie dann nach Gebrauch unterwegs. So erleichtere ich ganz nebenbei mein Gepäck 😉 LG Sabine

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