Mach den Freitag zum Reste-Tag

Ärgerst du dich manchmal, dass du zu viel eingekauft hast und nicht alles rechtzeitig aufessen kannst? Dass dein Brot trocken und der Salat welk wird oder das Mindesthaltbarkeitsdatum vom Joghurt schon lange abgelaufen ist? Vielleicht hast du auch zu viel gekocht und weißt nicht, was du mit den Resten machen sollst.

Damit bist du nicht allein, denn viele von uns werfen leider immer wieder Lebensmittel weg. Aus den unterschiedlichsten Gründen.

Mit einer klugen Reste-Routine kannst du das ändern. Am einfachsten mit einem regelmäßigen Reste-Tag. Das kann der Freitag sein oder irgendein anderer Tag. An diesem Tag fragst du dich nicht „Was möchte ich essen und muss ich einkaufen?“, sondern „Was ist noch da und kann ich Leckeres daraus machen?“

Weniger Lebensmittel wegwerfen, mehr genießen

Weniger Lebensmittel wegzuwerfen ist ein riesengroßer Hebel für den Klimaschutz. Und das Beste daran: Du musst auf nichts verzichten, sondern gewinnst im Gegenteil viel Zeit und Geld dazu. Das gelingt dir, wenn du bewusster einkaufst, Lebensmittel richtig lagerst und alles, was etwas „drüber“ ist, kreativ verarbeitest.

Weil Lebensmittel so unterschiedlich sind, schau für einen schnellen Überblick zum Beispiel in den Artikel Lebensmittel richtig lagern beim Bundeszentrum für Ernährung: Was hält sich wo im Kühlschrank am längsten? Wie und wo hebst du Brot, Kartoffeln oder Nüsse auf?

Wichtig ist auch: Lass gekochte Speisen zügig abkühlen und stell sie in einer fest schließenden Dose in den Kühlschrank. So halten sie sich oft noch mehrere Tage.

Dein regelmäßiger Reste-Tag: So geht’s

Überleg dir einen festen Reste-Tag, der zu deinem Alltag passt. Zum Beispiel den Freitag, bevor du samstags einkaufen gehst. Oder den Montag, um die Reste vom Wochenende aufzubrauchen.

Schau in alle Ecken deines Kühlschranks und hol heraus, was angefangen, angeschnitten oder nicht mehr lange haltbar ist: die halbe Paprika, die keimende Zwiebel, den abgelaufenen Becher saure Sahne, das einzelne Ei, zu viel gekochte Kartoffeln oder den geöffneten Veggie-Aufstrich, den du allein nicht rechtzeitig aufessen kannst.

Durchstöbere auch deine haltbaren Vorräte. Oft tummeln sich darin angebrochene Packungen verschiedener Nudelsorten, Reis, Quinoa oder andere trockene Zutaten, die du gut verwerten kannst.

Check mit Auge, Nase und Mund, ob deine Funde noch gut sind. Wenn etwas ranzig, muffig, sauer, faul oder schimmelig ist, musst du es leider doch wegwerfen.

Sei kreativ und mixe alles zu einem bunten Salat, Eintopf oder Auflauf. Natürlich „darfst“ du auch neue Lebensmittel dazu kaufen, die du für deine Resteverwertung brauchst.

Hol dir Anregungen für Reste-Rezepte: zum Beispiel im Artikel Resteverwertung von A bis Z der Verbraucherzentrale oder in der Zu gut für die Tonne!-App.

Vom 29. September bis zum 06. Oktober 2025 läuft übrigens die jährliche Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung. Auf der Website von Zu gut für die Tonne! findest du eine interaktive Karte mit Aktionen in ganz Deutschland. Vielleicht auch in deiner Stadt.

Über den Hashtag #DeutschlandRettetLebensmittel bekommst du ganz viele Ideen auf Social Media. Du kannst den Hashtag auch für deine Beiträge nutzen oder eine eigene Aktion einreichen.

Du hast noch mehr Ideen oder möchtest uns Feedback geben? Dann schreib einfach in die Kommentare.

Los geht’s!

Headerbild: Gabriela Freitag-Ziegler

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Gabi
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Klimaschutz schmeckt! Das lebt Gabi in ihren Texten, auf Social Media und in ihrer Küche. So möchte sie viele Menschen für "anders essen" begeistern. Anders heißt nicht, dass wir alle Veganer werden müssen. Es bedeutet, mehr Pflanzen, mehr Farbe und Abwechslung auf den Teller zu bringen. Auf My Friday teilt Gabi ihr Wissen und ihre Ideen, mit denen eine klimafreundliche Ernährung ganz einfach gelingt.

Artikel: 10

2 Kommentare

  1. Ja, genau!
    Bei uns gibt es viele tolle Restetage, allerdings nicht so regelmäßig. Weil wir nicht regelmäßig einkaufen, essen und leben. Daher sind Restetage besonders wichtig.
    Mein Zusatztipp: wenn ich mal wieder zu viel buntes Gemüse eingekauft habe, wir dann aber spontan erst zum Essen eingeladen wurden, am nächsten Tag der Mann auswärts ass, ich am nächsten Tag ich zu müde war, um mehr als ein Käsebrot zu essen – dann ist Backofentag.
    Ich baue Ofengemüse-Mixe oder erfinde neue Kreationen eines Gemüses mit verschiedenen Würzungen. Das gebackene Zeug hält sich noch tagelang im Kühlschrank. Es kann dann in Reispfannen, Currys, Suppen verwendet werden. Oder als Salattopping, als Brotaufstrich (ich habe im Moment immer gebackenen Hokkaido im Kühlschrank) oder als Zauberzutat für die nächste Bowl. Und so weiter.
    Mein letztes Lieblingsrezept?
    ein halber Weißkohl, der schon traurig wurde. Er wurde in kleine Streifen geschnitten und aufs Backblech gebettet, gewürzt mit Salz, Pfeffer und frischem Thymian, in etwas Olivenöl gebadet. Dann fand ich zwei kleine Nashi-Birnen von der Nachbarin, die optisch auch schon bessere Tage gesehen hatten. Sie wurden in feine Stückchen geschnitten und darunter gemischt. Dann fand ich leider keine Walnüsse mehr. Stattdessen verteilte ich ein paar Flocken Erdnussbutter mit Stückchen über der Backblechmischung. WOW! Wer keine Erdnussallergie hat… unbedingt ausprobieren.

    Kurz: Müdes Gemüse bekommt bei mir oft ein Verwöhnprogramm im Backofen. Resteverwertung und Mealprep gleichzeitig. Wunderbar!

    • Wie wunderbar und ganz herzlichen Dank für deine Geschichte und deine Tipps, liebe Tanja. Jaaa, Backenofengemüse ist ideal zur Verwertung von “allem, was da ist” 🙂

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