Kleidertauschparty: günstiger Spaß mit nachhaltigem Effekt


Voller Kleiderschrank und trotzdem nichts Passendes zum Anziehen? Dann wird es Zeit, Ungeliebtes und Unpassendes loszuwerden und dafür neue Lieblingsstücke zu ergattern. Mit einer Kleidertauschparty gelingt das ohne Geld, nachhaltig und mit viel Spaß.

Kleidung als Wegwerfware? Viel zu schade!


Kleidung wird heute oft billig und reichlich gekauft und landet immer schneller im Altkleidersack. Eine Greenpeace-Umfrage zeigt: Jedes fünfte Kleidungsstück wird so gut wie nie getragen. Ein noch größerer Anteil wird seltener als alle drei Monate angezogen. Nur die wenigsten Menschen sortieren ausschließlich Kleidung aus, die wirklich kaputt ist. Häufig wird entsorgt, was nicht mehr passt, nicht mehr gefällt oder aus der Mode gekommen ist. Das meiste davon landet im Müll. Das ist eine riesige Verschwendung von Ressourcen, die auch richtig ins Geld geht.

Dabei geht das auch anders – ganz einfach: durch Tauschen statt Wegwerfen.

So gelingt deine Kleidertauschparty


Hast du auch Klamotten im Schrank, die dir nicht mehr passen oder nicht mehr gefallen? Mit einer Kleidertauschparty schenkst du ihnen ein neues Leben. Außerdem animierst du andere, ihre aussortierten Stücke ebenfalls weiterzugeben. So macht nachhaltig Handeln richtig Spaß. Leg’ am besten gleich los und organisiere eine Kleidertauschparty! Hier sind ein paar Tipps für dich.

  1. Wer soll dabei sein?
    Möchtest du gerne im kleinen Kreis zu Hause Kleidung tauschen? Dann lade ein paar Freund*innen oder Nachbar*innen ein – etwa zehn ist eine gute Größe, kleiner funktioniert aber auch. Je kleiner die Gruppe, desto wichtiger ist es, dass ihr eine ähnliche Kleidergröße habt, damit alle passende Stücke finden.

    Eine etwas größere Party kannst du zum Beispiel im Rahmen eines Vereins, einer Gruppe oder in deiner direkten Nachbarschaft anregen. Oder du initiierst ein großes Event in deiner Stadt, zum Beispiel gemeinsam mit Organisationen vor Ort.

  2. Wo und wie wird die Kleidung präsentiert?
    Wenn deine Kleidertauschparty zu Hause steigt, brauchst du nur genug Platz und ein paar Tische und Ständer, um die Kleidung sortiert hinzulegen oder aufzuhängen. Hilfreich sind auch ein Spiegel und eine Umkleidemöglichkeit, z. B. in einem Nebenraum oder im Bad.

    Räume für größere Aktionen gibt es bei Vereinen, Stadtteilzentren oder Bürgerhäusern. Dort sind oft auch Tische, Garderobenständer und Spiegel vorhanden. Kleiderstangen kannst du günstig (gebraucht) kaufen oder leihen. Umkleiden improvisierst du einfach mit Vorhängen oder Stellwänden.

    Du bist unsicher, ob du so eine große Kleidertauschparty allein auf die Beine stellen kannst? Dann frag doch mal im Rathaus oder bei nachhaltigen Organisationen, ob dich jemand unterstützen kann.

  3. Welche Regeln gelten für die Tauschparty?
    Oberste Regel: Nur heile, frisch gewaschene und gebügelte Kleidung ist beim Kleidertausch willkommen. Das ist wichtig, damit ihr am Ende nicht auf einem muffigen Berg unbrauchbarer Altkleider sitzen bleibt.

    Wer wie viel mitbringen und wie viel mitnehmen darf, legt ihr am besten vorher fest. Gerade in kleinen Runden hilft es, wenn alle darauf achten, dass jeder und jede zufrieden nach Hause geht.

    Um Fairness bei großen Veranstaltungen zu erreichen, kann man für mitgebrachte Teile einfache Wertmarken ausgeben, die gegen andere Kleidung eingetauscht werden können. Meistens sind jedoch mehr Kleidungstücke vorhanden als mitgenommen werden.

    Das führt zu einer oft vergessenen Frage: Was passiert mit den Resten? Legt also vorher fest, ob jede Person ihre übrig gebliebene Kleidung wieder mitnimmt. Oder wer die Reste zur Kleiderkammer oder in einen Second-Hand-Laden bringt.

  4. Wie erfahren Andere von der großen Party?
    Wenn es größer werden soll: Überlegt euch frühzeitig, wie ihr eure Kleidertauschparty bekannt macht. Wen möchtest ihr wie einladen? Gestaltet eventuell eine Einladung, Flyer oder Plakate. Wo könnt ihr diese aushängen? Könnt ihr lokale Presse, Rundfunk und Fernsehen darauf aufmerksam machen? Welche Social-Media-Kanäle könnt ihr nutzen? Wer kann eure Info weiter verteilen?

  5. Wer übernimmt das Sortieren und Ordnen?
    Bei größeren Veranstaltungen kann es praktisch sein, die Kleidung zentral abzugeben, zu sortieren und ein bisschen durchzuschauen. Oder jede Person bringt ihre Sachen selbst an den passenden Platz. Bei der Orientierung helfen Schilder mit Kleidungskategorien und Konfektionsgrößen. Ein paar Leute, die zwischendurch aufräumen und sortieren, vermeiden das Grabbeltisch-Feeling, das Denise Bucketlist auf ihrer ersten Kleidertauschparty erlebt hat. Bei ihr findest du auch einen Erlebnisbericht und weitere Tipps.

  6. Yay, Partystimmung!
    Hey, die Aktion soll natürlich auch richtig Spaß machen. Also, locker bleiben, coole Musik anmachen, ein bisschen was zu essen und zu trinken mitbringen und gemeinsam die tollen „neuen“ Klamotten und diese nachhaltige Aktion feiern. Vielleicht wird sogar eine spontane Tanzparty daraus, wenn alle neu eingekleidet sind.

Let’s get the Party started!


Ruf am besten direkt ein paar Leute an und frag sie, ob sie Lust auf eine Kleidertauschparty haben. Dann kommt der Stein gleich ins Rollen. Am besten fängst du in kleiner privater Runde an und arbeitest dich langsam zu größeren Events vor, wenn du Spaß daran hast. Viel Erfolg!

Noch zwei weiterführende Tipps zum Schluss:

👕 Wie du kaputte Kleidung kreativ retten kannst, erfährst du im Artikel
Repair: Kleidung reparieren statt wegwerfen.

👕 Möchtest du clever Klamotten kaufen, dann verrät dir dieser Artikel, wie du auf
Fair Fashion statt Fast Fashion setzen kannst.

Los geht’s!

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Corinna
Corinna
Corinna

Es könnte so großartig sein. Wenn die Städte grüner werden und mehr Platz für entspanntes Leben bieten. Wenn wir mehr Pflanzen essen und weniger Flächen verbrauchen. Davon träumt Corinna, wenn sie zur Arbeit radelt. Deshalb schreibt sie nicht nur im Job Texte, die schmecken, sondern verfasst auch in ihrer Freizeit Artikel, mit denen sie Menschen motivieren möchte, sich für eine lebenswerte Zukunft zu engagieren.

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