Veranstalte ein Konzert fürs Klima


Wenn du das hier liest, ist dir wahrscheinlich sehr bewusst, dass wir alle gegen die Klimakrise aktiv werden sollten. Das geht aber lange nicht jedem so. Aber wie schaffen wir es, die „Klimabubble“ zu verlassen und auch Menschen zu erreichen, die sich noch nicht so viele Gedanken machen wie du?

Ein wunderbarer Weg dafür ist die Musik. Zum Beispiel mit einem Konzertabend, bei dem sich alles ums Klima dreht. Damit schlägst du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe!

Wie organisiert man ein Klima-Benefizkonzert?

Ein Benefizkonzert zu organisieren, ist durchaus ein bisschen Arbeit, aber gar nicht so schwierig, wie es auf den ersten Blick klingen mag. Es gibt zahlreiche Methoden, wie du es besonders effizient machen kannst. Je nachdem, wie viele Kapazitäten und wie viel Vorlauf du hast, musst du auch nicht alles davon umsetzen. Hauptsache, es findet statt!

(Apropos Vorlauf: Es hilft sehr, wenn du dir ein bisschen Zeit gönnst und nicht alles in wenigen Wochen auf die Beine stellen musst. Vier bis sechs Monate vorher mit der Orga zu starten, ist auf vielen Ebenen hilfreich, von der Location-Suche bis hin zur Werbung.)

Vorab: Dein Ziel definieren

Bevor du in die Planung einsteigst, mach dir Gedanken, was du mit deinem Konzert erreichen möchtest. Möchtest du einfach nur Geld für ein Klimaprojekt sammeln? Oder außerdem die Zuschauer*innen für Klimathemen sensibilisieren? Möchtest du ihnen konkrete Impulse geben und Vorschläge machen, was sie tun können?

Und möchtest du dich mit dem Konzert ganz allgemein für mehr Klimaschutz einsetzen oder dich auf ein konkretes Thema fokussieren – z.B. die Verkehrswende, lebenswerte Städte, Klimagerechtigkeit oder den Erhalt der Artenvielfalt?

Wenn du diese Fragen für dich beantwortet hast, kannst du mit der Planung loslegen:

5 Schritte zu deinem Klima-Benefizkonzert

1. Künstler*innen finden

Spielst du selber in einer Band, einem Ensemble oder einem Orchester oder singst in einem Chor? Prima, dann hast du Schritt eins schon fast geschafft. Dann musst du nur noch alle überzeugen, zugunsten des guten Zwecks einmal ohne Gage aufzutreten.

Tatsächlich musst du aber gar nicht selber am Ende auf der Bühne zu stehen, um ein Benefizkonzert fürs Klima organisieren zu können. Frag in der Schule deiner Kinder, ob der Unterstufenchor oder die Schulband mitmacht. Klopf bei der örtlichen Musikschule an. Oder lade örtliche Musiker*innen über Social Media ein, dabei zu sein. Viele Laien-Musiker*innen freuen sich über Auftrittsgelegenheiten, bei denen sie nicht selber die ganze Organisation stemmen müssen.

Dasselbe gilt, wenn du das Konzert mit deinem eigenen Musikprojekt planst. Wenn ihr euch Gäste für ein gemeinsames Konzert einladet, vergrößert ihr den Interessentenkreis und habt möglicherweise auch bessere Chancen, einen großen Saal voll zubekommen.

2. Benefiz-Empfänger festlegen

Wer bekommt das Geld? Benefizkonzerte brauchen natürlich einen Zweck, also eine Organisation, für die gesammelt wird. Im Fall des Klima-Benefizkonzerts ist diese Frage gar nicht so einfach zu beantworten, weil es jede Menge Initiativen und Organisationen gibt, die sich für Klimaschutz oder nachhaltige Lösungen einsetzen.

Überleg dir also, welche Organisation am besten zu dir, zu den Künstler*innen und zu deinem definierten Zweck passt. Vielleicht möchtest du eine Initiative aus deiner Stadt unterstützen? Oder ein Projekt in einem Land, das schon besonders stark von der Klimakrise betroffen ist? Oder beides? Du kannst auch mehrere Projekte auswählen und die Erlöse zu gleichen Teilen aufteilen.

3. Klimathemen in Programm und Ansagen integrieren

Wenn du nicht „nur“ Geld sammeln möchtest, bietet es sich natürlich an, mit dem Konzertprogramm ebenfalls Bezug auf die Klimakrise oder auf dein gewähltes Thema zu nehmen. Dafür hast du zwei Hebel:

Die Repertoire-Auswahl

Je nachdem, was für eine Musik es bei deinem Konzert zu hören gibt, gibt es vielleicht auch Stücke, die einen direkten oder indirekten Bezug zum Klima haben.

Falls ihr langfristiger plant und noch Zeit zum Einüben habt – unter musik-und-klimakrise.de findest du eine Sammlung an Songs, die sich perfekt eignen.

Aber auch euer bestehendes Repertoire gibt bestimmt geeignete Stücke her. Es müssen auch keine expliziten Klimakrisen-Songs sein. Stücke über Heimatverlust, über die Natur, über Gerechtigkeit oder über den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft passen genauso gut in ein Konzert fürs Klima. Das wichtigste sollte sowieso der Spaß an der Musik bleiben. Und im Zweifel lässt sich der Zusammenhang über eine geschickte Ansage herstellen.

Ansagen

Apropos Ansagen: Natürlich kannst du in dein Benefizkonzert auch weitere Ansagen einbauen, in denen du zum Beispiel erklärst, wie ihr darauf gekommen seid, dieses Konzert zu veranstalten oder warum euch das Thema besonders wichtig ist. Oder ihr gebt konkrete Tipps, wie die Zuschauenden sich engagieren und beteiligen könnten.

Infos zu den Benefizzwecken

Wenn du Geld für Klimaschutzorganisationen sammelst, sind deine Zuschauer*innen natürlich neugierig, wo genau das Geld hingeht. Also achte darauf, dass du die Benefiz-Organisationen vorstellst. Das kannst du wunderbar in den Ansagen tun. Optional kannst du auch Infotafeln oder einen Infostand im Foyer ergänzen und die Initiativen (wenn es lokale Initiativen sind) zum Konzert einladen.


4. Gestalte einen nachhaltigen Veranstaltungsrahmen

Damit dein Konzert möglichst klimafreundlich und nachhaltig wird, kannst du noch die folgenden Details einbauen:

Klimafreundliche Anreise

Weise deine Gäste schon beim Ticketkauf darauf hin, wie sie besonders klimafreundlich anreisen können. Wo ist die nächste Bus- oder Bahnhaltestelle? Eine möglichst gut angebundene Konzert-Location ist natürlich sinnvoll.

Vegetarische oder vegane Verpflegung

Falls es Verpflegung gibt, kannst du außerdem dafür sorgen, dass sie vegetarisch oder vegan ist. Warum das ein großer Klimahebel ist, kannst du hier nachlesen.

Müllvermeidung

Natürlich sollte bei Getränkeausschank oder Essensausgabe möglichst wenig Müll anfallen. Versucht also, so zu organisieren, dass Getränke in Gläsern oder Mehrwegbechern oder einfach in der Flasche ausgegeben werden. Und verwendet nach Möglichkeit Mehrweggeschirr und -besteck – zur Not gut kompostierbares oder recycelbares Einmalgeschirr.

Die Kür: Klima-Rahmenprogramm

Wenn du mehr tun möchtest, als „nur“ Geld zu sammeln, kannst du deinem Publikum auch um das Konzert drumherum, zum Beispiel in der Pause, Impulse und Ideen liefern, wie sie aktiv werden können.

Lade Klimaschutz-Organisationen ein

Gemeinsam engagiert es sich am besten. Bestimmt existieren in deiner Stadt oder in deiner Umgebung Organisationen, die sich bereits für mehr Klimaschutz oder nachhaltige Lösungen einsetzen, und denen deine Zuschauer sich anschließen könnten. Gibt es zum Beispiel eine (oder mehrere) örtliche For-Future-Gruppe(n) oder einen Change Club? Gut passen auch Organisationen, die Lösungen für ein nachhaltiges Leben anbieten: zum Beispiel Repaircafés, Tauschringe, Leihbars oder SoLaWis. Meist freuen solche Organisationen sich über Möglichkeiten, sich und ihre Arbeit bekannter zu machen. Frag sie also einfach, ob sie sich in der Pause an einem Infostand vorstellen möchten.

Nutze die My-Friday-Poster und Postkarten für Impuls-Pinwände

Wenn du möchtest, kannst du auch My Friday du direkt in deine Veranstaltung einbinden. Genau für solche Veranstaltungen haben wir nämlich Poster entwickelt, die Ideen und Impulse geben, wie man vom eigenen Fußabdruck hin zum Handabdruck aktiv werden kann. Dazu passend gibt es Postkarten zum Notieren der nächsten drei Klimaschritte, die man angehen möchte.

Wenn du die Poster und/oder Postkarten nutzen möchtest, schreib uns einfach eine E-Mail!

Und dann bleibt nur noch, dir richtig viel Spaß beim Konzert zu wünschen – egal ob vor, auf oder hinter der Bühne!

Los geht’s!

Headerbild: Privat

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Katja
Katja
Katja

Hoffnung kommt durch Handeln. Dieses Motto hilft Katja morgens aus dem Bett. Seit sie begonnen hat, ihren Alltag durch die "Was kann ich tun"-Brille zu betrachten, hat sie wieder Hoffnung. Und am meisten Hoffnung geben ihr die Begegnungen, die sie dank Content4Future und My Friday hat. Deshalb schreibt sie am allerliebsten hier. Auch wenn sie andernorts ebenfalls mit Schreiben ihr Geld verdient.

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