Schluss mit Klima-Fake-News: Deine persönliche Beschwerde in wenigen Klicks

Du könntest schreien, wenn in der ZDF-Talkshow mal wieder ein Klimaleugner eingeladen ist? Wenn Politiker in Interviews populistische Behauptungen raushauen, ohne dafür kritisiert oder hinterfragt zu werden? Du möchtest, dass Falschaussagen zum Thema Klima häufiger und klarer richtiggestellt und sofort eingeordnet werden?

Behalt es nicht für dich!

Dann schrei nicht, sondern schreib. Oder schrei erst und schreib dann :-). Lass die Zeitungen, die du liest, die Fernsehsender, die du siehst, und die Radiostationen, die du hörst, wissen, was in dir los ist. Du wünschst dir Faktenchecks für Talkshows, eine sorgfältigere Auswahl der Gäste und die Vermeidung von False Balance? Sag es laut und deutlich und direkt an die richtige Adresse. Beschwer dich! Sonst tun es nämlich nur die anderen. Diejenigen, die ein Interesse daran haben, die Krise immer weiter eskalieren zu lassen. Die Geld damit verdienen, dass wir fossile Brennstoffe nutzen – und das so lange wie möglich beibehalten wollen. Sie sind laut. Deshalb solltest du es auch sein. Woher sollen die Medienschaffenden sonst wissen, was du denkst? Und für wen sie Programm machen sollen?

Wir helfen dir dabei!

Weil Briefeschreiben nicht jedermanns Sache ist, findest du hier alles, was du brauchst, um deine Meinung und deine Wünsche deutlich zu machen.

In unserem Briefbaukasten kannst du deinen individuellen Brief zusammenstellen. Und das geht ganz einfach:

1. Wähle aus den verschiedenen Bausteinen aus, was du wie sagen möchtest.
2. Trag deine E-Mail-Adresse ein, damit wir dir deinen Briefentwurf zuschicken können.
3. Wenn du noch etwas individualisieren, ändern oder ergänzen möchtest, tu das unbedingt! Der Baukasten soll dich nur dabei unterstützen, deine Gedanken in Worte zu fassen – wichtig ist, dass es trotzdem deine Gedanken sind! Auch, damit sie nicht als Massenbrief ignoriert werden.
4. Hilfe beim Auffinden der richtigen Adressen bekommst du in unserem Hintergrundartikel „Medien anschreiben„.

Los geht’s!

Wenn du die Medien stattdessen (oder außerdem) auffordern möchtest, mehr, häufiger und ausführlicher über die Klimakrise zu berichten, findest du entsprechende Textvorschläge in unserem Briefbaukasten Mehr Klima in den Medien.

➡️ Zur Übersicht aller Briefbaukästen

Dein Briefbaukasten zu „Schluss mit Klima-Fake-News“

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Betreff

Falls du deinen Brief per E-Mail versendest, solltest du einen aussagekräftigen Betreff verwenden.

Formuliere deine eigene Betreffzeile ODER wähle unten einen Betreff aus:

Hier findest du einige Betreff-Vorschläge:

• Bitte Fakten statt False Balance
• Ich wünsche mir Fakten statt False Balance
• Was Sie zur Lösung der Klimakrise beitragen können
• Werden Sie Teil der Lösung der Klimakrise
• Bitte keine Klimaleugner*innen mehr in Talkshows
• Ausgewogen heißt nicht gelogen
• Ihr Beitrag am XX zum Thema YY

Ergänze hier Titel und Datum des Beitrags:

Titel und Datum des Beitrags

Anrede

Tipps und Infos, wie du die richtigen Ansprechpartner*innen findest, haben wir dir in unserem Info-Artikel "Wie schreibe ich Medien an?" zusammengestellt.

Wenn du nicht sicher bist, wen du ansprechen sollst, wähle eine allgemeine Anrede wie "Sehr geehrte Damen und Herren" oder "Liebe Redaktion". Wenn du eine*n konkrete*n Ansprechpartner*in kennst, kannst du die Person natürlich auch direkt anschreiben. Denk daran, in deiner E-Mail die Gender-Varianten aus der Anrede zu entfernen!

Wähle eine passende Anrede aus:

• Liebe Redaktion
• Liebes Redaktionsteam
• Sehr geehrte Damen und Herren
• Sehr geehrte Geschäftsführung/Verlagsleitung
• Sehr geehrte/r Intendant/in
• Sehr geehrte/r Chefredakteur/in
• Sehr geehrte/r
• Sehr geehrte Mitglieder des Rundfunkrates

ℹ️ Wenn du der Meinung bist, dass eine Sendung ihre Aufgaben gemäß Programmauftrag nicht erfüllt, kannst du eine Programmbeschwerde beim zuständigen Aufsichtsgremium einreichen. Das heißt meist (z. B. bei der ARD) Rundfunkrat, beim ZDF Fernsehrat und beim Deutschlandradio Hörfunkrat. Wenn du ZDF oder Deutschlandradio anschreiben möchtest, ändere die Anrede also am besten in deiner endgültigen Mail noch ab.

Ergänze hier den konkreten Namen, falls du ihn kennst:

Ergänze hier den Namen:

Einleitung

Starte mit einer allgemeinen Beschreibung deiner Beobachtung:

• in der letzten Zeit habe ich mehrfach beobachtet, dass in Ihren Diskussionsrunden zum Thema Klimaschutz Argumente nicht auf wissenschaftliche Gültigkeit überprüft werden. Dies kann zu einer irreführenden Darstellung der Fakten und zu Desinformation der Öffentlichkeit führen.
• immer wieder fällt mir in Ihren Talksendungen auf, dass über Klimathemen nicht vollständig ausgewogen und faktenbasiert berichtet und gesprochen wird.
• zum wiederholten Male ist mir aufgefallen, dass Sie Diskussionsgäste eingeladen haben, die die menschengemachten Klimakrise verharmlosen oder sogar leugnen.
• es erstaunt mich immer wieder, dass in Ihren Sendungen selbst heute noch Menschen zu Wort kommen, die die Realität der menschengemachten Klimakrise leugnen.

Aufhänger

Für diese Form von Brief ist ein konkreter Aufhänger wichtig, also eine Beobachtung, die du in einer oder mehreren Sendungen gemacht hast. Falls du eine allgemeine Bitte an die Medien richten möchtest, mehr über die Klimakrise zu berichten, kannst du dafür unseren Briefbaukasten Mehr Klima in den Medien nutzen.

Bezugnahme auf Sendung

• Ein Beispiel hierfür war die Sendung
• So zum Beispiel in der Sendung
• Diesmal wieder in der Sendung
• Zuletzt in der Sendung

Ergänze den Namen der Sendung und ggf. das Datum:

Wurde in dieser Sendung

• ein*e Klimaforscher*in zusammen mit einem/einer Klimaleugner*in eingeladen?
• ein*e Klimaaktivist*in zusammen mit einem/einer Klimaleugner*in eingeladen?
• ein*e Wissenschaftler*in zusammen mit einem/einer Prominenten ohne einschlägiges Wissen eingeladen?
• in anderer Konstellation eine wissenschaftlich nicht belegbare Äußerung zum Klima getätigt / unwidersprochen gelassen?

Beschreibe die eingeladenen Gäste und benenne dabei das Problem, das aus dieser Konstellation entsteht:In der Sendung wurde zum Beispiel als „Gegengewicht“ zu Klimaforscher*in [Name und Funktion] auch der/die Klimaleugnerin [konkreter Name und Funktion] eingeladen. So wird eine falsche Balance hergestellt, die den Eindruck erweckt, als hätte die Leugnung des menschengemachten Klimawandels das gleiche Gewicht wie die Position der Klimaforschung. Richtig ist jedoch: 99 % der Forschenden im Bereich Klimawandel sind sich einig, dass es einen dramatischen Klimawandel bzw. eine Klimakrise gibt, die weit überwiegend von Menschen verursacht wurde.

(Passe den Beispieltext an und achte darauf, nicht mehr als 800 Zeichen zu schreiben, damit der Text insgesamt nicht zu lang wird.)

Beschreibe die eingeladenen Gäste und benenne dabei das Problem, das aus dieser Konstellation entsteht:In der Sendung wurde zum Beispiel als „Gegengewicht“ zu Klimaaktivist*in [Name und Funktion] auch der/die Klimaleugnerin [konkreter Name und Funktion] eingeladen. So wird eine falsche Balance hergestellt, die den Eindruck erweckt, als wäre die Haltung eines Klimaleugners bloß eine andere "Meinung" und genauso legitim wie das Engagement gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Richtig ist jedoch: die Wissenschaft ist sich einig, dass es einen dramatischen Klimawandel bzw. eine Klimakrise gibt, die weit überwiegend von Menschen verursacht wurde und gegen die wir dringend vorgehen müssen, um unsere Lebensgrundlagen zu schützen.

(Passe den Beispieltext an und achte darauf, nicht mehr als 800 Zeichen zu schreiben, damit der Text insgesamt nicht zu lang wird.)

Beschreibe die eingeladenen Gäste und benenne dabei das Problem, das aus dieser Konstellation entsteht:In der Sendung vertrat zum Beispiel [Name des/der Prominenten] eine Gegenthese zu Klimaforscher*in [Name und Funktion], der nicht redaktionell widersprochen wurde. Mit dieser scheinbaren Balance entsteht der Eindruck, als hätte die unqualifizierte Meinung eines/einer beliebigen Prominenten das gleiche Gewicht wie die Aussagen eines renommierten Klimaforschers / einer renommierten Klimaforscherin. Es ist jedoch unglaublich wichtig, dass für die Zuschauenden wissenschaftlich belegte Erkenntnisse von willkürlich geäußerten Meinungen zu unterscheiden sind.

(Passe den Beispieltext an und achte darauf, nicht mehr als 800 Zeichen zu schreiben, damit der Text insgesamt nicht zu lang wird.)

den die mit

Konkretisiere deine Beobachtung: Darin äußerte Ihr Gast | Ihr*e Interviewpartner*in [Name], es gäbe keinerlei Beweise dafür, dass die vermehrten Starkwetterereignisse der letzten Monate und Jahre mit einem menschengemachten Klimawandel zusammenhängen.

Passe den Beispieltext an. Stell dabei einen möglichst konkreten Bezug her und gib die Äußerungen möglichst korrekt wieder.

Problembenennung

Sprich das dahinterstehende Problem an:

• Die Wissenschaft ist sich einig darüber, dass dies nicht der Fall ist. Trotzdem erfolgte vom Moderator / von der Moderatorin keinerlei Einordnung oder kritische Rückfrage zu den Äußerungen. Für Zuschauende ergibt sich dadurch der Eindruck, als sei die getätigte Aussage richtig — was letzten Endes in einer Falschinformation mündet.
• Während es bei vielen Themen wichtig und sinnvoll ist, verschiedene Meinungen zu hören, ist die Ursache der Erderhitzung wissenschaftlich absolut anerkannt. Es ist daher nicht nur unnötig, dies immer wieder in Frage zu stellen, sondern suggeriert darüber hinaus, dass es hier noch Uneinigkeit in der Wissenschaft gibt. Damit stellt es dringende und wichtige Maßnahmen zum Klima- und Artenschutz in Frage und verhindert deren Akzeptanz in der Bevölkerung.
• Der Klimawandel und seine menschengemachten Ursachen sind wissenschaftlich belegte Tatsachen. Wer diese leugnet, lügt - meist sehr bewusst und meist aus politischen oder finanziellen Eigeninteressen. Solche Aussagen unwidersprochen stehen zu lassen, vergiftet die gesellschaftliche Debatte und macht es den Zuschauenden unnötig schwer, sich eine fundierte Meinung auf Basis wissenschaftlich belegbarer Fakten zu bilden.

Appell

Richte einen Appell an die Medien:

• Ich halte es für eine Ihrer wichtigsten Aufgaben, in diesem Zeitalter der Desinformationskampagnen dafür zu sorgen, dass Ihre Zuschauerinnen und Zuschauer wissenschaftlich belegbare Informationen erhalten.
• Auf eine ausgewogene Zusammensetzung von Talkrunden zu achten, ist selbstverständlich wichtig. Doch tappen Sie bitte nicht in die False-Balance-Falle und bieten Sie Menschen, die anerkannte wissenschaftliche Fakten leugnen, keine Bühne.
• Sicher gibt es unterschiedliche Ansätze, der Klimakrise zu begegnen. Wir sollten aber von einer gemeinsamen, wissenschaftlich fundierten Basis ausgehen, und diese Basis nicht immer wieder in Zweifel ziehen. Dies spielt nur Klimaleugnern und undemokratischen Kräften in die Hände.
• Es ist daher wichtig, dass in Ihren Sendungen vor allem ausgewiesene Expert*innen zu Wort kommen, die in der Lage sind, fundierte und korrekte Informationen zu liefern.

Vorschlag

Mach einen lösungsorientierten Vorschlag:

• Das ist auf zwei Wegen möglich: Ihre Moderatoren und Moderatorinnen sind so gut auf die Inhalte des Gesprächs vorbereitet, dass sie Falschaussagen als solche erkennen und benennen können und tun dies auch. Oder Sie laden Gäste, die sich mit ihren Äußerungen außerhalb der Erkenntnisse der Wissenschaft bewegen, gar nicht erst ein.
• Laden Sie lieber Menschen ein, die konstruktiv um den bestmöglichen Weg aus der Klimakrise „ringen“ und wirkliche Lösungen erreichen wollen, statt nur zu leugnen, zu diffamieren und Fake-News zu verbreiten.
• Bitte achten Sie bei der Auswahl Ihrer Gäste darauf, dass sie die wissenschaftlichen Fakten nicht leugnen, sondern im Gegenteil fundierte Informationen bieten und lösungsorientierte Ideen präsentieren.
• Ich fordere Sie daher auf, in Zukunft nur noch Gäste in Ihren Talkshows und Diskussionsrunden einzuladen, die tatsächlich über wissenschaftliche Expertise verfügen.
• Bitte verzichten Sie darauf, Leugner oder Verharmloser der Klimakrise einzuladen, nur um die Diskussion anzuheizen oder eine „Balance“ herzustellen (in diesem Fall eine „false balance“). Dies würde die Qualität Ihrer Berichterstattung erhöhen und dazu beitragen, dass die Zuschauenden sich eine zuverlässige und informierte Meinung zum Thema Klimaschutz bilden können.

Abschluss

Formuliere einen auffordernden, versöhnlichen Abschluss:

• Mir machen die zunehmenden Falschinformationen große Sorge, denn ich halte sie für eine immense Gefahr für unsere Demokratie. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn Sie sich aktiv für eine Begrenzung solcher Desinformationskampagnen einsetzen würden.
• Vielen Dank, dass Sie sich für ausgewogene und sachliche Talkrunden ohne False Balance einsetzen. So kommen wir der Lösung der Klimakrise hoffentlich näher und können uns auf eine lebenswerte Zukunft freuen.
• Vielen Dank, dass Sie meine Zuschrift ernst nehmen und die Auswahl Ihrer Gäste in Zukunft sorgfältiger durchführen, um Klimaleugnern keine Bühne zu bieten.
• Ich hoffe, dass Sie meine Kritik und meine Forderungen ernst nehmen und entsprechende Schritte unternehmen, um die Berichterstattung zum Thema Klimaschutz in Ihren Sendungen zu verbessern.

Schlussformel

Vergiss nicht, in der E-Mail noch deinen Namen und ggf. deine Kontaktdaten zu ergänzen.

Verabschiede dich

• Danke!
• Mit freundlichen Grüßen
• Freundliche Grüße
• Herzliche Grüße
• Hoffnungsvolle Grüße
• Mit klimafreundlichen Grüßen ­
• Vielen Dank für Ihren Einsatz für faktenbasierte und lösungsorientierte Sendungen
• Herzlichen Dank für Ihren Einsatz gegen die Klimakrise

Fertig!

Damit wir dir deinen Brief-Entwurf zusenden können, trage hier deine E-Mail-Adresse ein. Selbstverständlich nutzen wir sie ausschließlich für die Briefbaukasten-Aktion.

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Headerbild (bearbeitet): Foto John Cameron via Unsplash; Briefumschläge Gerd Altmann via Pixabay